Atmung passiert ganz von alleine und wir nehmen sie oft als ganz selbstverständlich hin. Ohne Atmung funktioniert jedoch nichts in unserem Organismus. Auch wenn die Atmung autonom abläuft, kann man sich eine “gute“ Atmung abtrainieren oder antrainieren. Eine effiziente Atmung ist essentiell um das Gehirn - unsere Steuerzentrale - mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Wenn dies nicht gewährleistet wird, kann es dazu kommen, dass sich das Gehirn nicht sicher fühlt. Für unser Gehirn steht Sicherheit an oberster Stelle. Sicherheit ist für jeden Menschen ganz individuell, je nach dem wie unser gesamtes System aufgestellt ist und welche Stressoren uns belasten (dazu mehr in einem anderen Blogeintrag). Hinzukommt, dass die meisten Menschen, die Schmerzen haben (unbewusst) hyperventilieren. Dadurch wird das Gleichgewicht zwischen O2 und CO2 im Gehirn gestört und funktioniert somit nicht optimal bzw. es können Schmerzen die Folge sein.
Ein weiteres häufiges Problem, welches die Atmung betrifft ist, dass viele Menschen (aufgrund von Verletzungen, durch Prädispositon, o.ä.) nicht gut durch die Nase atmen können und hauptsächlich oder nur noch durch den Mund atmen. Eine ständige Mundatmung führt dazu, dass der Teil im Gehirn angeregt wird, der für Flucht und Verteidigung sowie auch Schmerzen zuständig ist (Sympathikus).
Was kann man nun also aktiv tun?
—> Luft-Not-Übung als Schmerz-Regulation:
Stelle dich hin. Atme normal ein und aus, wenn du dich bereit fühlst atme ein und halte dann die Luft an. Während du die Luft anhälst, führe die Kniebeuge Bewegung (oder eine andere Bewegung deiner Wahl durch). Versuche diese Übung so lange mit angehaltenem Atem durchzuführen, wie es geht, ohne dass du ein Gefühl von „ersticken“ bekommst. Wenn du merkst, dass du wieder atmen müsstest, atme, stoppe die Übung. (Wichtig: Versuche nicht in die Schnapp-Atmung zu kommen, sondern dich noch gut dabei zu fühlen!) Als nächstes nimmst du 2 Atemzüge (ein-aus, ein-aus), atmest danach erneut ein und wiederholst die Übung. Reguliere danach deinen Atem und überprüfe deine Schmerzen. Was merkst du? Manchmal braucht es etwas Übung und vielleicht musst du die Übung auch drei Mal hintereinander durchführen, um einen Effekt zu merken.
Dies ist nur eine von vielen effektiven Übungen zu Schmerzregulation. In meiner langjährige Arbeit mit chronischen Schmerzpatient:innen habe ich immer wieder feststellen können, wie schon solche einfachen Übungen einen Unterschied machen können! #neurobasiertesTraining #neuroathletik
Wenn du mehr über die Atmung oder das neurobasierte Training erfahren möchtest, melde dich gerne bei mir zu einem unverbindlichen Gespräch!